Die eigene Musik und spontane Songideen direkt und ganz unkompliziert aufnehmen – egal, ob zuhause oder unterwegs. Genau das möchte iZotope mit seinem neuen Produkt – dem Spire Studio – erreichen. Dabei besticht Spire im ersten Schritt auch durch sein Design, im zweiten aber vor allem durch spannende Features und hochwertige Hardware im Inneren, die optimal für Hobby-, aber auch Profimusiker ist. Damit scheint der renommierte Audiosoftware-Hersteller iZotope auch auf dem Hardware-Sektor mit hochwertiger Qualität überzeugen zu können.
Spire Studio sorgt bereits optisch für Aufsehen. Das mobile Aufnahmegerät erscheint als edles, schlicht in schwarz gehaltenes und zylinderförmiges Device. Abgerundet wird das Design durch den 31-teiligen LED-Kranz, der als visuelle Anzeige dient. Zudem zieren die Tasten „New Song“, „Soundcheck“, „Volume“ sowie die Aufnahme- und Play-Buttons, die eine übersichtliche und intuitive Handhabung andeuten, das schick-schlichte Gehäuse.
Mit rund 660 Gramm ist Spire für den Transport zwar relativ schwer, aber auch dementsprechend robust. Dieser Aspekt unterstreicht auch, dass Spire besonders beim Einsatz „on the road“ gegen verschiedenste Einwirkungen von außen geschützt sein soll. Das im Verhältnis hohe Gesamtgewicht des Aufnahmegeräts sorgt daher auch für einen festen Stand, egal wo man Spire platziert. Im Inneren trägt das Spire Studio ist ein qualitativ hochwertiges Kugel-Mikrofon, das sich smart an die jeweilige Geräuschkulisse anpasst. Kombiniert mit den passenden Pre-Amps sorgt dies für hochwertige Soundaufnahmen.
Per einfachem Knopfdruck regelt Spire den Aufnahme- und Lautstärkepegel dabei autark. Nach einigen Momenten ist das Aufnehmen möglich. Spire führt so eigenständig einen Soundcheck für den Benutzer durch. Genau dieses Feature erweist sich als Prunkstück des Spire Studio – es ermöglicht Recordings diverser Instrumente, Sprachaufnahmen oder auch ganzer Songs an den vielfältigsten Orten. Das Recording passiert komplett kabellos, alternativ verfügt Spire auch über wie Line-In-Eingänge, einmal XLR und einmal Klinke. Damit lassen sich externe Instrumente oder weitere Mikros zuschalten. Dafür sorgt die 48V+ Phantomspeisung. Für komplette Track-Arrangements stellt Spire acht Spuren zur Verfügung, auf denen einzelne Sounds oder Gesangsspuren aufgenommen werden können, um im Anschluss zu einem Akustik-Gesamtwerk zusammengefasst zu werden. Zum Probehören lassen sich zudem externe Kopfhörer mittels 3,5 mm Stereoklinkenkabel anschließen.
Ergänzt wird die Spire-Hardware durch die Spire-App, die aufgenommenen Songs und Ideen bearbeitet und mit weiteren Effekten oder Pre-Amps veredelt. Die App „Spire Recorder“ läuft ab iOS 10 in der iPhone-Version 6 und auch mit Android 7 und Android 8. Überraschend ist, dass die Spire-App sogar ohne das eigentliche Spire als Recording-App funktioniert – allerdings in einer deutlich limitierten Version. Das nachträgliche Bearbeiten der fertig aufgenommenen Songs ist jedoch ein Minuspunkt von Spire. Effekte werden parallel zur Aufnahme hinzugefügt und können im Nachgang nicht mehr bearbeitet werden. Auch die sogenannte „Trim-Funktion“ hat ihre Schwächen: Zwar erlaubt sie es, einzelne Teile des der Aufnahme zu entfernen, allerdings bleiben diese Passagen stumm. Auch das Schneiden innerhalb eines Tracks ist nicht möglich. Schlussendlich kann das Endergebnis exportiert werden, allerdings nur als WAV-, jedoch nicht als MP3-Datei. Vorteilhaft ist, dass die App es erlaubt, Taktart und Tempo zu bestimmen – zudem werden vielseitige und spannende Effekte angeboten. Beispielsweise lassen sich die eigenen Aufnahmen mit Delays oder Raumeffekten verzieren.
Schlussendlich dient die App aber vor allem auch als praktischer Knotenpunkt, um die fertigen Songs mit Bandkollegen, Familie und Freunden oder sogar der digitalen Fanbase zu teilen: per E-Mail oder Messenger können die diversen Cloudsysteme wie OneDrive oder Dropbox mit den eigenen Aufnahmen versorgt werden.
Im Lieferumfang enthalten ist zudem ein Netzteil inklusive austauschbarer Anschlüsse, jeweils einen passenden für Europa, England und Amerika sowie eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, die online ebenfalls als PDF-Datei verfügbar ist. Ein kleiner Makel ist hier allerdings, dass das Handbuch nur grundlegende Funktionen erklärt, tiefergehende Detailfragen bleiben hingegen leider unbeantwortet.
Jedoch nicht im Lieferumfang enthalten ist der Travel Bag, mit dem man das mobile Aufnahmestudio auch für längere Ausflüge ganz bequem und vor allem sicher – weil gut gepolstert – transportieren kann. Der Travel Bag bietet zudem separaten Stauraum für weiteres Zubehör.
Fazit:
Spire ist überzeugt besonders durch das direkte, intuitive Handling und seine besonders gute Soundqualität, die es auch für Berufsmusiker zu einer echten Option werden lässt. Dafür sorgt vor allem das qualitativ hochwertige Mikrofon. Auch die Möglichkeit, sowohl Spire als auch die Spire-App ohne Kabel nutzen zu können, sticht positiv hervor – unterwegs hält der Akku zwischen vier und sechs Stunden. Die Akkuleistung garantiert somit ausgiebige Aufnahmesessions an unterschiedlichsten Orten mit verschiedensten Sounds. Auch das Teilen der eigenen Ideen und Tracks ist mit der Spire-App sehr intuitiv und unkompliziert gestaltet.
Negativ fällt lediglich auf, dass in diesem Zuge kein Export als MP3-Datei möglich ist. Auch die Bearbeitung der Tracks ist auf jeden Fall ausbaufähig und scheint hier noch recht limitiert zu sein.
Informationen:
Spire Studio ist seit Oktober in Deutschland für 399,-€ erhältlich. Der Travel Bag ist für 69,-€ verfügbar. Wenn man sich für das sogenannte „iZotope Spire Studio Bag Bundle“ entscheidet, erhält man das Spire Studio und inklusive Travel Bag für 449,-€. Weitere Informationen gibt es unter https://www.spire.live/de.html.